Das italienische IT-Unternehmen SIA, das in Österreich durch die 100-prozentige Tochter PforCards GmbH vertreten ist, und der italienische Zahlungsanbieter Nexi gaben am 5. Oktober 2020 ihre Fusion bekannt. Das neue Unternehmen kommt nach Abschluss der Transaktion auf eine Marktkapitalisierung von 10,2 Milliarden Euro. Mit der Fusion wird die Rolle eines italienische PayTech-Führers in Europa angestrebt. Dabei deckt das neue Unternehmen sämtliche Leistungen des digitalen Zahlungsverkehrs ab: von digitalen Zahlungsannahmedienstleistungen für kleine und große Händler bis hin zu Omni-Channel- und E‑Commerce-Lösungen sowie die Ausgabe und Verwaltung aller Arten von Karten, aber auch Anwendungen für mobile Zahlungen. Außerdem: digitale B2B-Zahlungslösungen sowie Clearing- und Handelsdienstleistungen für die wichtigsten italienischen und internationalen Institutionen.
Nach erfolgreichem Abschluss der Fusion wird der Hauptaktionär von SIA, Italiens staatliche Förderbank CDP, einen 25-prozentigen Anteil an der neuen Gesellschaft halten. Die Mailänder Großbank Intesa Sanpaolo wird rund sieben Prozent der Aktien halten. Des Weiteren solle 40 Prozent des Kapitals an der Mailänder Börse notiert sein. Die Börsenkapitalisierung der neuen Gesellschaft wird über 15 Milliarden Euro betragen und somit zu den größten Unternehmen an der Mailänder Börse zählen. Unter Berücksichtigung der erwarteten Synergien wird das neue Unternehmen zum 31. Dezember 2019 pro forma von Gesamteinnahmen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro, einem bereinigten EBITDA in Höhe von 1,0 Milliarden Euro und einem operativen Cashflow in Höhe von 0,8 Milliarden Euro profitieren.
Die Leitung der neuen Gruppe soll Nexi-CEO Paolo Bertoluzzo übernehmen. Nach der Fusion sollen 5.500 Mitarbeiter in 15 Ländern beschäftigt sein, 4.000 davon im Bereich Technologie und digitale Innovation. „Durch diese Transaktion wird ein großes italienisches PayTech-Unternehmen entstehen, das in Europa führend ist. Eine große technologische und digitale Exzellenz, die in Italien und auf internationaler Ebene in einem Markt wie dem europäischen, der starke Konsolidierungstendenzen aufweist, eine zunehmend führende Rolle spielen wird. Das neue PayTech-Unternehmen wird durch seine unabhängige Rolle und mit CDP als Ankerinvestor seinen Wachstumskurs als großes italienisches öffentliches Unternehmen fortsetzen und zusammen mit seinen Partnerbanken in noch stärkerem Maße dazu beitragen, die Durchdringung des digitalen Zahlungsverkehrs in Italien weiter zu beschleunigen und die Digitalisierung und Modernisierung des Landes zugunsten der Bürger, Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung voranzutreiben”, kommentiert Bertoluzzo.