Mehr als jeder vierte Österreicher (27 Prozent) gab bei der Umfrage der ING im September an, aufgrund der Pandemie weniger verdient zu haben. Damit liegt Österreich im Mittelfeld der von insgesamt 13 befragten europäischen Ländern. Viel schlimmer hat es die persönlichen Finanzen der Rumänen, Türken, Italiener und Spanier getroffen. Besser scheinen die Deutschen, Luxemburger und Niederländer durch die Krise zu kommen. „Bisher zumindest“, sagt Barbaros Uygun, CEO der ING in Österreich und ergänzt: „Das wiederholte Runterfahren von Wirtschaft und sozialem Leben wird weitere, noch tiefere Spuren hinterlassen. In ganz Europa.“
Geld oder Gesundheit, Weitermachen oder Lockdown? Die aktuelle Diskussion und uneinheitliche Meinungslage spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen wider.
31 Prozent der Befragten meinen, dass Geld und Gesundheit für sie gleichbedeutend wären. 26 Prozent machen sich mehr Sorgen über ihre Gesundheit als über ihre Finanzen. Bei 19 Prozent ist es umgekehrt: bei ihnen stehen die Geldsorgen im Vordergrund.
Den restlichen 24 Prozent bereitet weder das eine noch das andere Kopfzerbrechen.
Jeder Zweite schränkt Ausgaben ein
Aufgrund der Pandemie lebt auch fast jeder zweite Österreicher (48 Prozent) sparsamer und schränkt seine Ausgaben ein. „Während Einkommen sinken, steigt die Sparquote. Diese Situation beschreibt das Dilemma, in dem wir uns befinden sehr gut“, so Uygun.
Weitere Maßnahmen, die zur Bewältigung der finanziellen Corona-Effekte getroffen werden: 15 Prozent arbeiten nun mehr, 13 Prozent suchen einen neuen Job und sechs Prozent gaben an, mehr Schulden machen zu müssen. „Auch wir kommen in der Analyse unserer Kundendaten zu einer entsprechenden Schlussfolgerung“, so der ING-Geschäftsführer: „Zwar kommt es in den vergangenen Monaten bei mehr Kunden zu einer Überziehung des Kontos, aber die Beträge, mit denen die Menschen ins Minus sinken, sind geringer geworden. Ganz offensichtlich herrscht auch eine große Disziplin, wenn es um die Finanzen geht“, und betont abschließend: „Ich bin überzeugt, dass diese Diszipliniertheit der Österreicher in den nächsten Monaten besonders wichtig und hilfreich sein wird und wir somit – so gut wir können – durch die Krise kommen werden. Vorerst heißt es aber noch: durchhalten!“