Die Kommunalkredit Austria AG (Kommunalkredit) veröffentlicht am 10. August ihr Halbjahresergebnis 2022. Megatrends wie Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischer Wandel sowie zusätzliche Herausforderungen – hervorgerufen durch die anhaltende Gesundheitskrise, parallele Lieferkettenengpässe und den Russland-Ukraine-Konflikt – erhöhen den Bedarf an nachhaltigen Lösungen weiter. Die Bank für Infrastruktur- und Energiefinanzierungen sowie Public Finance schloss nahtlos an den Erfolg des abgelaufenen Geschäftsjahres an. Das Neugeschäftsvolumen im Infrastruktur- und Energiebereich lag nach dem ersten Halbjahr bei 752 Millionen Euro. Das operative Ergebnis nach IFRS konnte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 73 Prozent auf 39,5 Millionen Euro, das Konzernperiodenergebnis vor Steuern um 100 Prozent auf 52,1 Millionen Euro gesteigert werden. Die Cost-Income-Ratio der Gruppe wurde auf 47,2 Prozent reduziert (Bank Stand-alone 41,4 Prozent) und ein Return on Equity vor Steuern von 29,7 Prozent, respektive 22,3 Prozent nach Steuern erwirtschaftet. Das Kernkapital der Kommunalkredit lag bei 417,5 Millionen Euro, die Kernkapitalquote bei 17,3 Prozent. Die Non-Performing-Loan-Ratio (NPL) blieb seit der Privatisierung im Jahr 2015 konstant bei 0,0 Prozent.
Kommunalkredit CEO Bernd Fislage: „Die letzten Monate haben einmal mehr die Relevanz essenzieller und nachhaltiger Infrastruktur unterstrichen, einerseits für Agenden wie der Digitalisierung und des Green Deals, andererseits um eine größere Unabhängigkeit und Diversifikation von russischen Energiequellen und die Vermeidung weiterer Lieferkettenunterbrechungen zu gewährleisten. Um den dringend notwendigen Ausbau von Erneuerbarer Energie rasch umzusetzen, braucht es Erleichterungen bei Flächenumwidmungen und Genehmigungsverfahren, entsprechenden Netzausbau und sichere regulatorische Rahmenbedingungen. Wir konzentrieren uns konsequent auf unser Kerngeschäft und nutzen dabei unsere Stärken: Agilität, Unabhängigkeit und Kundenorientierung. Das ermöglicht uns, aktiv innovative und nachhaltige Projekte anzutreiben, wie z. B. unsere gemeinsame Investition in den Bau einer Elektrolyseanlage für die Produktion von grünem Wasserstoff mit der OMV oder auch unser Joint Venture „PeakSun“ mit der eww für Photovoltaik-Aufdachanlagen.“
Die Bank hat im ersten Halbjahr ihre Kapitalmarkttätigkeiten weiter ausgebaut: Im Februar 2022 wurde ein weiterer öffentlicher Covered Bond im Ausmaß von 250 Millionen Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren begeben. Trotz des angespannten Marktumfelds wurde die Emission 2,8‑fach überzeichnet. Im März und Juni wurde der Covered Bond um 50 Millionen Euro bzw. 100 Millionen Euro aufgestockt. Zusätzlich wurden 12,5 Millionen Euro an Privatplatzierungen von Senior Preferred-Anleihen bei institutionellen Investoren begeben.
Eckpunkte des ersten Halbjahr 2022
Mit 752 Millionen Euro lag das Neugeschäftsvolumen klar über dem des Vergleichszeitraums. Knapp die Hälfte der abgeschlossenen Transaktionen entfiel dabei auf den Sektor Energie & Umwelt (49 Prozent), 21 Prozent auf Kommunikation & Digitalisierung, gefolgt von 14 Prozent für Verkehr & Transport. Regional liegt der Schwerpunkt der Bank auf Europa.
Die diversifizierte Refinanzierungsstrategie der Kommunalkredit wurde im ersten Halbjahr weiterverfolgt; die 2021 begonnene verstärkte Kapitalmarktaktivität 2022 ausgebaut. Die Refinanzierungsquellen zeigten im Bereich von Retail- und Wholesale-Einlagen bzw. Direktgeschäft mit Firmenkunden ein ausgewogenes Verhältnis. Die Online-Veranlagungsplattform für Privatkunden KOMMUNALKREDIT INVEST wurde zugunsten der Wholesale-Einlagen leicht reduziert (minus 6 Prozent auf 843 Millionen Euro), das Direktveranlagungsprodukt KOMMUNALKREDIT DIREKT für Kommunen sowie das Einlagengeschäft mit Firmenkunden/Institutionellen (in Summe plus 12 Prozent auf 893 Millionen Euro) entwickelten sich stabil.
Die Bank verfügt über ein hochqualitatives Portfolio mit einem durchschnittlichen Rating von „BBB+“. Die Non-Performing-Loan-Ratio (NPL) liegt weiterhin bei 0,0 Prozent.
Ausblick
Das erste Halbjahr 2022 hat gezeigt, dass die Kommunalkredit nicht nur die Resilienz ihres Geschäftsmodells unter den schwierigen vorherrschenden Bedingungen – von der weltweiten Pandemie über den Russland-Ukraine- Konflikt bis hin zur steigenden Inflation – bewiesen, sondern vielmehr die Herausforderungen angenommen und daraus resultierende Chancen ergriffen hat.
Die etablierte Fidelio KA Infrastructure Debt-Plattform hat Anfang August den Seed Close ihres zweiten Sub-Fonds Fidelio KA Infrastructure Debt Fund Europe 2 abgeschlossen. Dieser Sub-Fonds ist gemäß der europäischen Offenlegungsverordnung Art. 8‑konform und fördert ökologische und soziale Aspekte. Die Investition zweier institutioneller Investoren darin unterstreicht die langfristige und nachhaltige Ausrichtung der von der Kommunalkredit gewählten Anlagen.
Seit der Neuausrichtung 2015 wächst die Bank kontinuierlich und treibt nachhaltige Projekte und Investitionen hinsichtlich europäischer und nationaler Klima- und Energieziele sowie den raschen Ausbau von Digitalisierungs- und Kommunikationsprojekten und sozialer Infrastruktur voran. Im Zuge dieses organischen Wachstums wurde konsequenterweise im August 2022 seitens nahestehender unternehmerischer Persönlichkeiten eine Kapitalerhöhung in Höhe von 10 Millionen Euro durchgeführt. Dieser Schritt unterstreicht die intensive Zusammenarbeit der Kommunalkredit mit langjährigen Wegbegleitern und die daraus resultierenden positiven Synergieeffekte.
„Das in uns und unser Geschäftsmodell gesetzte Vertrauen von Investoren und Partnern bestärkt und motiviert gleichzeitig, den von uns eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Die Erfolge und Ergebnisse des ersten Halbjahres sehen wir als Auftrag, weiterhin einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen,“ so Bernd Fislage.