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Volksbank Wien: Corona-Krise wirkt sich auf Halbjahresergebnis aus

Die Volksbank Wien veröffentlichte ihren Halbjahresfinanzbericht: Die Corona-Pandemie beeinflusste den Geschäftsverlauf im zweiten Jahresquartal signifikant.

Der Geschäftsverlauf in der Volksbank Wien (VBW) war im zweiten Quartal 2020 vom Covid-19 Ausbruch signifikant beeinflusst. In dieser herausfordernden Zeit war die Leistungsbereitschaft des Bankbetriebes sowohl personell als auch technisch und organisatorisch zu jeder Zeit sichergestellt. Weiters konnte die Kundenbetreuung auf allen Kanälen mit flexiblen und schnellen Lösungen gewährleistet werden. In einem sehr guten Zusammenspiel von Markt, Kunden- und Kreditreferenten und VB Services konnten schnell dringende Kundenanliegen bezüglich Stundungen und Überbrückungsfinanzierungen abgearbeitet werde. Die Einschätzung etwaiger Risiken aus Covid-19 war wesentlicher Grund dafür, dass sich der Risikovorsorgebedarf in der Berichtsperiode mit minus 12 Millionen Euro gegenüber der Vergleichsperiode mit minus vier Millionen Euro um acht Millionen Euro erhöhte.

Des Weiteren hat sich aufgrund der starken Bewegungen auf den Finanzmärkten das Ergebnis aus Finanzinstrumenten und investment properties mit minus acht Millionen Euro um 23 Millionen Euro gegenüber der Vergleichsperiode (1–6/2019: 15 Millionen Euro) verringert. Diese Covid-19-bedingten Sondereffekte führten unter anderem dazu, dass sich das Halbjahresergebnis der Volksbank im Vergleich zum Halbjahr des Vorjahres mit2 8 Millionen Euro um 16 Millionen Euro reduzierte (30.06.2019: 44 Millionen Euro). Wesentlichste Kapitalmarkttransaktion im ersten Halbjahr 2020 war die Teilnahme am TLTRO III Programm der europäischen Zentralbank in einer Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Die Verzinsung des Programmes hängt vom anrechenbaren Kreditwachstum im festgelegten Beobachtungszeitraum ab.

Konzernergebnis für das erste Halbjahr 2020

Der Zinsüberschuss in Höhe von 61 Millionen Euro für das erste Halbjahr 2020 stieg gegenüber der Vergleichsperiode (1–6/2019: 60 Millionen Euro). Der Verminderung der Zinserträge gegenüber Kunden stehen niedrigere Zinsaufwendungen aus derivativen Finanzinstrumenten und Einlagen bei der österreichischen Nationalbank gegenüber. Der Provisionsüberschuss beträgt in der Berichtsperiode 29 Millionen Euro und konnte im Vergleich zur Vorperiode (1–6/2019: 27 Millionen Euro) um zwei Millionen Euro gesteigert werden. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Provisionserträgen aus dem Depotgeschäft. Das Handelsergebnis beträgt für die Berichtsperiode eine Millionen Euro und verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um vier Millionen Euro. Für den Anstieg sind Bewertungsergebnisse von Handelsbuchderivaten, die für Absicherungen von Bankbuchpositionen verwendet werden, verantwortlich. Das sonstige betriebliche Ergebnis beläuft sich für das erste Halbjahr 2020 auf 61 Millionen Euro (1–6/2019: 58 Millionen Euro). Neben den Erträgen aus Kostenverrechnungen in Höhe von 37 Millionen Euro ist hier vor allem der Erlös aus dem Verkauf der ehemaligen Zentrale in 1090 Wien, Kolingasse, mit 23 Millionen ausgewiesen. Der Verwaltungsaufwand mit 101 Millionen (1–6/2019: 107 Millionen Euro) ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Personalkosten haben sich mit 59 Millionen im Vergleich zum Vorjahr (1–6/2019: 60 Millionen Euro) um eine Million Euro reduziert. Im Bereich der Sachaufwendungen konnten die Kosten nahezu in allen Bereichen weiter gesenkt werden. Neben der Reduktion beim Sachaufwand für Geschäftsräume in Höhe von einer Million Euro verringerten sich die Aufwendungen unter anderem bei den Rechts‑, Prüfungs- und Beratungsaufwendungen um vier Millionen Euro und der EDV-Aufwand um einer Million Euro.

Ausblick

Die Konzentration der Volksbank Wien soll weiterhin auf das Kundengeschäft gelegt werden, insbesondere unterstützt durch die Verstärkung des Engagements bei der Digitalisierung des Vertriebs. Der Volksbanken-Verbund hat sich im Zuge der Mittelfristplanung eine Reihe strategischer Ziele gesetzt, deren Erreichung, Einhaltung bzw. Unter- oder Überschreitung über die nächsten Jahre im Fokus des Managements stehen wird. Dazu zählen unter anderem eine Verbesserung der Cost-Income-Ratio, eine Kernkapitalquote (CET 1) von mindestens 12 Prozent, eine Gesamtkapitalquote von mindestens 16 Prozent, eine NPL Quote (Non-performing loans) von maximal drei Prozent, sowie ein Return on Equity nach Steuern (RoE) von acht Prozent. Die Volksbank Wien plant, trotz anhaltend hoher Investitionen in die Systeme, höherer Aufwände zur Verbesserung der Datenqualität, weiterhin hoher regulatorischer Kosten, sowie steigender Risikovorsorgen bedingt durch die Auswirkungen der Covid-19 Krise auf das Kundenportfolio, für das Geschäftsjahr 2020 einen deutlich positiven Jahresüberschuss vor Rücklagenbewegungen zu erreichen. Die CET 1 Quote soll weiterhin bei über 12 Prozent liegen. Im Einzelabschluss der Volksbank Wien wird laut Bericht aus heutiger Sicht nicht mit einer Reduktion der verteilungsfähigen Posten (Available Distributable Items) gerechnet. Das für die nächsten Jahre weiterhin zu erwartende niedrige Zinsumfeld, sowie die, aufgrund der Covid-19 Krise voraussichtlich höheren Risikokosten und geringere Kreditnachfrage sowie zu erwartende Belastungen aus Einlagensicherungsfällen erfordern eine Straffung der Kostenstruktur sowie eine Erhöhung der Produktivität. Dazu werden derzeit unter anderem weitere Synergien im Volksbanken-Verbund evaluiert.

Hier geht’s zum vollständigen Halbjahresfinanzbericht.

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