Die neue Private-Banking-Studie von zeb zeigt einen deutlichen Anstieg des Vermögens vermögender Haushalte in Österreich: 2024 erreichte es 974 Mrd. Euro und könnte bis 2030 auf 1,2 Mio. Euro wachsen. Der Markt bietet enormes Potenzial, wird jedoch zugleich kompetitiver, da steigende Einlagen und ein sensibles Zinsumfeld die Ertragslage der Banken stark beeinflussen. Während mehr Haushalte hohe Vermögen aufbauen, sehen sich Private-Banking-Anbieter mit steigenden Erwartungen und zunehmender Dynamik konfrontiert. Die Studie macht deutlich, dass strategische Entscheidungen und Investitionen wichtiger werden, um im Wettbewerb bestehen zu können.
Vermögenszuwachs eröffnet Potenzial – Wettbewerb steigt
Das Volumen der Private-Banking-Vermögen in Österreich ist 2024 auf 974 Mrd. Euro gestiegen und soll laut Analyse bis 2030 auf 1,2 Mio. Euro anwachsen. Insgesamt verfügen 76.200 Haushalte über mindestens 500.000 Euro liquides Vermögen, davon 10.650 Haushalte mit über 3 Mio. Euro. Beide Gruppen verzeichneten ein Wachstum von sieben Prozent. Dr. Michaela Schneider, Managing Partner bei zeb Austria, betont die Bedeutung dieser Entwicklung: „Der Zuwachs bei den Kunden und beim Vermögen birgt für Österreichs Privat Banking-Anbieter ein beachtliches Potenzial, allerdings führt die zunehmende Dynamik im Markt auch zu einem steigenden Wettbewerb, der den Handlungsdruck auf die Anbieter verstärkt.“ Das Ertragswallet der Banken erreichte 2024 ein neues Allzeithoch von 3,17 Mrd. Euro – ein Plus von acht Komma neun Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein Zuwachs von dreiundachtzig Komma zwei Prozent im Vergleich zu 2019. Das durchschnittliche jährliche Wachstum lag damit bei zwölf Komma neun Prozent.
Einlagen treiben Erträge – Risiko Zinsumschwung
Die Ertragsentwicklung wurde vor allem durch einen starken Anstieg der Einlagen getragen. Diese erreichten 2024 1,11 Mrd. Euro und wuchsen im Durchschnitt jährlich um vierundachtzig Komma sieben Prozent. Die übrigen Erträge legten hingegen nur um vier Komma drei Prozent pro Jahr zu. Zur Zinsentwicklung sagt Markus Bräckle, Senior Manager bei zeb: „Das erhöhte Zinsniveau hat sich temporär verfestigt – das spiegelt sich auch in den Erträgen wider. Wir sehen höheres Wachstum. Letztlich bleibt aber das Risiko, dass es zu einem Zinsumschwung kommt, weiterhin sehr virulent.“
Während die Ertragsmargen in Deutschland und der Schweiz stiegen, gingen sie bei österreichischen Privatbanken 2024 leicht um zwei Prozentpunkte zurück. Dennoch liegt die Cost-Income-Ratio heimischer Institute bei 61 Prozent und damit unter jenen deutscher (70 Prozent) und Schweizer Banken (71 Prozent). Vor diesem Hintergrund hebt Dr. Michaela Schneider hervor: „Um die Ergebnissituation im Hinblick auf eine drohende Zinswende nachhaltig abzusichern, weisen Österreichs Banken bei den Ertragsmargen noch Spielraum auf. Chancen sehen wir insbesondere auf der Provisionsseite. Jetzt ist jedenfalls der richtige Zeitpunkt, um strategische Investitionen zu tätigen.“

















