Das deutsche „Handelsblatt“ ortet in diesem Zusammenhang das Wiederauftauchen des seit Jahrzehnten bekannten Phänomens „Nessie“. Hierzulande haben sich jüngst das Aktienforum mit einer geharnischten Stellungnahme und Josef Urschitz in der Tageszeitung „Die Presse“ satirisch zu diesem Unsinn zu Wort gemeldet. Und auch der Generalsekretär der Industriellenvereinigung hat warnend die Stimme erhoben. Aber sonst herrscht diesbezüglich in der Politik gespenstische Funkstille. Der politisch Interessierte Beobachter, der unzählig vielen Diskussionsrunden quer durch alle Sender langsam müde werdend, wartet in einer Sache aber weiterhin gespannt und wachen Sinnes: Werden wenigstens Sebastian Kurz und/oder Beate Meinl- Reisinger das Wort „Kapitalmarkt“ oder den Begriff – horribile dictu – „Aktiensparen“ je wieder in den Mund nehmen? Die Hoffnung lebt. Irgendwann wird man ja ausdiskutiert haben, ob die Kosten für die Telefonzentrale, die vor einem Jahr in Auftrag gegebenen Kugelschreiber oder den Dienstwagen einer Partei zum laufenden Budget oder zu den Wahlkampfkosten zählen. Millionen Bürger fiebern bekanntlich einer baldigen Klärung dieser Frage ungeduldig entgegen. Aber das wird wohl umgehend gelingen. Allein der ORF hat zu dieser brisanten Fragestellung dutzende Experten in den Redaktionen und in den externen Kommentatoren–Stäben sitzen.
Dann gingen sich noch einige Tage Themen–Wahlkampf aus. Und wenn auch nur am Rande. Etwa zur Finanztransaktionssteuer, die nur eine Voraussetzung optimal erfüllt: Sie ist das falsche Thema zur falschen Zeit!