Aufgrund der dramatischen Situation in der Ukraine werden harte Sanktionen gegen den Aggressor Russland bzw. dessen Präsident Wladimir Putin verhängt. Das ist gut und richtig! Von diesen Sanktionen gegen Putin sind aber auch Banken und andere Finanzinstitute betroffen – so auch die Sberbank Europe AG. Der 100-prozentigen Tochter der russischen Sberbank wurde auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB) von der österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) am 1. März der Geschäftsbetrieb untersagt. KundInnen der Sberbank Europe AG haben somit keinen Zugriff mehr ihre Konten. Warum? Die EZB befürchtete, dass die Sberbank aufgrund der wirtschaftlichen Ungewissheit zahlungsunfähig ist bzw. wird. Nachdem das Geschäftsverbot auf Anweisung der EZB kam, tritt somit ein Einlagensicherungsfall ein. Und an diesem Punkt kommt die Einlagensicherung Austria ins Spiel.
Die Einlagensicherung ist dafür da, SparerInnen und KontoinhaberInnen vor Verlusten zu schützen, wenn es bei einer Bank zu schwerwiegenden finanziellen Problemen kommt. Im konkreten Fall der Sberbank Europe geht es um ungefähr 35.000 KundInnen, die bedeutende Mehrheit davon kommt allerdings aus Deutschland. Nachdem aber der Firmensitz der Sberbank Europe AG in Wien ist, muss die heimische Einlagensicherung auch für die Ansprache deutsche KundInnen aufkommen. Für die rund 120 betroffenen Firmenkunden aus Österreich soll das Entschädigungsverfahren so schnell wie möglich abgewickelt werden. Die Entschädigungsverfahren für deutsche Kunden werden zwar von der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken (EdB) abgewickelt – löhnen muss allerdings die österreichische Einlagensicherung. Ist Österreichs Bankenszene, die ja die Einlagensicherung mit Geld bestücken muss, also ein weiteres Kriegsopfer von Putins Feldzug? Jein. Denn die Einlagensicherung Austria sollte über ein Insolvenzverfahren der der Sberbank Europe AG den größten Teil der von ihr nun für die Entschädigung verwendeten Gelder wieder zurückbekommen. So ist zumindest der Plan.