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© ForumF/Gerhard Bögner

Umweltrisiken haben höchste Wahrscheinlichkeit

Zum 15ten Mal wurde anlässlich des Weltwirtschaftsforum in Davos der „Global Risk Report“ vorgestellt, mit einer Premiere: Zum ersten Mal sind im 10-Jahres-Ausblick der Umfrage die fünf größten globalen Risiken, gemessen an ihrer Wahrscheinlichkeit, alle Umweltrisiken. Ende Jänner wurde der Bericht in Wien präsentiert: „Insbesondere für Unternehmen gilt es künftig, existentielle Verlustrisiken zu vermeiden, indem man sich an wissenschaftlich fundierten Zielen ausrichtet.“
MARKETING X am 16. und 17. Oktober

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Der Global Risks Report ist Teil der Global Risks Initiative, die Interessenvertreter zusammenbringt, um nachhaltige, integrierte Lösungen für die dringendsten Herausforderungen der Welt zu entwickeln. Der Global Risks Report 2020, der in Zusammenarbeit mit Strategieberater Marsh & McLennan und der Zurich Insurance Group erstellt wird, wurde mit der Unterstützung des Global Risks Advisory Board des Weltwirtschaftsforums Davos sowie den wissenschaftlichen Beratern der Martin School (Universität Oxford), der National University of Singapore und des Wharton Risk Management and Decision Processes Center (University of Pennsylvania)erarbeitet.Über 750 Experten und Entscheidungsträger weltweit wurden gebeten, ihre größten Bedenken in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit und die Auswirkungen von etwaigen Risiken einzustufen.

78 Prozent der Befragten geben an, dass sowohl die „wirtschaftlichen Konfrontationen“ und als auch die „innenpolitische Polarisierung“ im Jahr 2020 weiter zunehmen werden.Der Bericht prognostiziert für 2020 zunehmende nationale und internationale Spaltungen sowie eine Abkühlung der Konjunktur. Durch die geopolitischen Turbulenzen werde die Welt immer mehr zu einem „unsteten“ Ort der Rivalität zwischen den Großmächten – dies alles obwohl sich die Wirtschafts- und Regierungschefs eigentlich dringend auf die Bekämpfung gemeinsamer Risiken konzentrieren sollten.

Klimakrise, biologische Diversität

Als dringende Herausforderungen nennt der Bericht die Klimakrise und den Verlust der biologischen Diversität – samt Artenrückgang in Rekordhöhe. Zum ersten Mal sind im 10-Jahres-Ausblick der Umfrage die fünf größten globalen Risiken, gemessen an ihrer Wahrscheinlichkeit, alle Umweltrisiken. Der Bericht schlägt Alarm in Bezug auf:

  1. Extreme Wetterereignisse mit erheblichen Schäden an Eigentum, Infrastruktur und Verlust von Menschenleben.
  2. Scheitern der von Regierungen und Unternehmen unternommenenKlimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen.
  3. Vom Menschen verursachte Umweltschäden und Katastrophen, einschließlich Umweltkriminalität wie Ölverschmutzung und radioaktive Kontamination.
  4. Schwerwiegender Verlust an Artenvielfalt und Zusammenbruch von Ökosystemen (Land und Wasser) mit irreversiblen Folgen für die Umwelt, was zu einer starken Verringerung der Ressourcen für Mensch und Industrie führt.
  5. Große Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche und geomagnetische Stürme.

In dem Bericht wird zudem darauf hingewiesen, dass die Zeit zur Bewältigung einiger der dringendsten wirtschaftlichen, ökologischen und technologischen Herausforderungen knapp wird, wenn sich die Interessenvertreter nicht an die „sich derzeit vollziehende folgenschwere Machtverschiebung“ und die geopolitischen Turbulenzen anpassen und sich dabei gleichzeitig auf die Zukunft vorbereiten.

Das Handlungsfenster werde immer kleiner – schnelles und zielgerichtetes Handeln ist nötig.

John Drzik, Chairman von Marsh & McLennan Insights, fasst den Report so zusammen:„Unternehmen werden verstärkt von Anlegern, Aufsichtsbehörden, Kunden und Mitarbeitern unter Druck gesetzt, ihre Widerstandsfähigkeit gegen zunehmende Klimaschwankungen unter Beweis zu stellen. Dank des wissenschaftlichen Fortschritts können Klimarisiken jetzt genauer modelliert und in das Risikomanagement und die Geschäftspläne einbezogen werden.

Download des 102.seitigen „The Global Risks Report 2020“.

Anmerkung und weiterführende Lektüreempfehlung, insbesondere für Marketer und Kommunikatoren: Bernd Ulrich, Jahrgang 1960, stellvertretender Chefredakteur der Wochenzeitung Die Zeit, hat in einem kompakten, knapp über 200 Seiten starken Essay „Das Zeitalter der Ökologie“ unter dem Titel „Alles wird anders“ vermessen. Zentrale Aussage, wohl durchargumentiert (Joe Kaeser von Siemens sollte das mal durchlesen): Überwindet die „wissende Ignoranz“ (Kiepenheuer & Witsch, 16,50 Euro).

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