Der Umsatz der Österreichischen Post blieb im ersten Halbjahr 2020 mit 981,9 Millionen annähernd gleich. Die Corona-Krise bescherte dem Unternehmen aber Einbußen im wichtigen Geschäft mit Briefen und Werbesendungen. Hier ist der Umsatz um 10,5 Prozent auf 590,6 Millionen Euro geschrumpft. Dafür hat der Lockdown einen wichtigen Impuls für den Online-Handel gegeben und auch die Kooperation mit der Deutsche Post DHL Group war ein positiver Impuls. Der Logistik- und Paketbereich ist um satte 30 Prozent auf 367,9 Millionen Euro angewachsen.
Der Zuwachs im Paketgeschäft hat aber seinen Preis, das EBIT reduzierte sich in diesem Segment um 27,4 Prozent auf 76,9 Millionen Euro. Durch das gesteigerte Volumen (in manchen Wochen bis zu 50 Prozent mehr Pakete) sind auch Zusatzkosten angefallen, um die gestiegene Zahl der Sendung bewältigen zu können. Insgesamt verzeichnete die Post Mehrkosten von rund 20 Millionen Euro in den Bereichen Gesundheit und Logistik.
Unterm Strich halbierte sich der Gewinn der Österreichischen Post von auf 39,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020.
Jeweils erstes Halbjahr | 2019 | 2020 | |
Umsatz, Mio. | 981,1 € | 981,9 € | +0,1% |
Brief, Werbung | 660,2 € | 590,6 € | -10,5% |
Paket, Logistik | 283,0 € | 367,9 € | +30,0% |
EBIT, Mio. | 107,7 € | 48,2 € | -55,2% |
Gewinn, Mio. | 79,4 € | 39,1 € | -50,7% |
Ergebnis je Aktie | 1,17 € | 0,66 € | -43,9% |
MitarbeiterInnen | 20.166 | 20.443 | +1,4% |
Teure Trennung und hohe Kosten für den Aufbau der bank99
Seit 1. April 2020 ist die Österreichische Post nach längerem Hin und Her mit der bank99 am heimischen Markt aktiv. Deren Etablierung kostet: Die Division Filiale & Bank erzielte durch die Aufbaukosten der neuen Bank und krisenbedingte Belastungen ein negatives Ergebnis von 28,7 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum steuerte der damalige Bankpartner BAWAG P.S.K. noch Servicevergütungen von 18,8 Millionen Euro bei. Mittlerweile hat die bank99 über 42.000 Kundinnen und Kunden, ab dem Jahr 2023 erwartet der Konzern einen positiven Beitrag.