Der aktuelle Global Business Optimism Insights Report (GBOI) von Dun & Bradstreet zeigt, dass der weltweite Geschäftsoptimismus im vierten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorquartal steigt. Dies deutet auf verbesserte Erwartungen an ein günstiges geldpolitisches Umfeld weltweit hin. Gleichzeitig zeigt die Umfrage, dass branchenspezifische regulatorische Bedenken zunehmen: 32 Prozent der Unternehmen nennen dies als eine ihrer Hauptsorgen. Nationalismus, einschließlich Exportbeschränkungen für wichtige Technologien und Rohstoffe, treiben diese Bedenken an.
Optimismus im globalen Geschäftsklima
Der Global Business Optimism Index ist im vierten Quartal 2024 um 7 Prozent gestiegen, was auf optimistische Erwartungen hinsichtlich einer günstigeren globalen Geldpolitik zurückzuführen ist. Über 75 Prozent der Unternehmen – vor allem kleinere Betriebe – blicken mit Zuversicht auf ihre Verkaufszahlen sowie auf inländische und internationale Aufträge. Besonders das Gastgewerbe und die Lebensmittelproduktion profitieren von dieser positiven Stimmung im Vorfeld der bevorstehenden Festtagssaison.
Der Global Business Financial Confidence Index verzeichnete im vierten Quartal 2024 einen Zuwachs von 7 Prozent. Der gestiegene Optimismus, mit Ausnahme der Metallverarbeitungsbranche, ist auf Maßnahmen der Unternehmen zurückzuführen, ihre Lieferketten durch alternative Routen und den verstärkten Einsatz heimischer Ressourcen zu entlasten. Während Unternehmen in Industrieländern ein starkes Wachstum mit einer Verbesserung von 10 Prozent verzeichnen, bleibt die Entwicklung in Schwellenländern mit einem Rückgang von 2 Prozent im zurückhaltend.
Der Global Business Investment Confidence Index stieg im vierten Quartal 2024 um 6 Prozent, was die Zuversicht der Unternehmen in stabile finanzielle Rahmenbedingungen für ihre laufenden Geschäftsaktivitäten widerspiegelt. Die Erwartungen hinsichtlich stabiler oder sinkender Kreditkosten sind durchweg positiv. Gleichzeitig rücken strengere Anforderungen an die Finanzberichterstattung und Compliance stärker in den Fokus. In Australien, Japan, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten betrachten über ein Drittel der Unternehmen dies als eines der Top-Risiken.
Der Global Supply Chain Continuity Index legte im vierten Quartal 2024 um 4 Prozent zu. Dies signalisiert ein wachsendes Vertrauen in steigende Investitionsausgaben, unterstützt durch die Aussicht auf eine lockerere globale Geldpolitik. Makroökonomische Indikatoren zeigen eine langsame Erholung, was die positive Investitionsstimmung verstärken dürfte, auch wenn die Entwicklungen regional unterschiedlich ausfallen.
Der Global Business ESG Index stieg im dritten Quartal 2024 um 6 Prozent, angetrieben durch die kontinuierlichen Bemühungen der Unternehmen, regulatorischen Anforderungen nachzukommen und strengere Offenlegungsvorgaben zu erfüllen. Zusätzlich hat das gestiegene Bewusstsein der Investoren für Nachhaltigkeit einen positiven Einfluss. Unternehmen berichten vermehrt über die gesteigerte Wertschöpfung durch ESG-Initiativen, insbesondere im sozialen und Governance-orientierten Bereich, und heben die Vorteile proaktiver Nachhaltigkeitsstrategien im aktuellen regulatorischen Umfeld hervor.
USA: Dienstleistungssektor treibt Wachstum an
Der Geschäftsoptimismus in den USA hat sich im vierten Quartal weiter erholt und ist um 9 Prozent gestiegen. Diese positive Entwicklung wird insbesondere vom Dienstleistungssektor getragen, in dem der Optimismus um 23 Prozent zugenommen hat.
Optimismus bei Investitionen in Japan, Zurückhaltung in der Türkei
Der Optimismus der Unternehmen hinsichtlich Investitionen in Produktionsanlagen und ‑mittel in Japan hat zugenommen und liegt bei 89. Dieser Anstieg wird vor allem von Herstellern in den Bereichen Lebensmittel, Elektrogeräte und Metallindustrie getragen. Im Gegensatz dazu ist der Optimismus für Investitionen in der Türkei mit 70 relativ gering, was darauf hindeutet, dass es einige Zeit dauern könnte, bis Unternehmen Vertrauen in die neue wirtschaftliche Ausrichtung des Landes gewinnen.
„Obwohl der Optimismus der Unternehmen weltweit zugenommen hat und die Inflation zurückgegangen ist, trägt die geopolitische Lage zur wirtschaftlichen Unsicherheit bei“, sagt Arun Singh, Globaler Chefökonom bei Dun & Bradstreet. „Branchenspezifische regulatorische Risiken und strengere Datenanforderungen wurden von einem Drittel der Befragten als die größten Sorgen genannt. Um diese Risiken abzuschwächen, erwägen die Unternehmen eine Diversifizierung ihrer Lieferketten und Märkte, um das regulatorische Risiko zu bewältigen.”