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Maximilian Mondel

Agilität: Ein Mindset für gute und für harte Zeiten

Schwerfällig, träge und unbeweglich – so präsentierten sich viele Unternehmen vor allem zu Beginn der Corona-Krise in ihrer Kommunikation nach außen. Dabei wäre das Gegenteil das Gebot der Stunde gewesen.

Wenn Sie der Kommentare zu Learnings für die Wirtschaft aus der Corona-Krise überdrüssig sind, dann hören Sie bitte genau an die Stelle zu Lesen auf. Denn genau darum soll es auf den kommenden Zeilen gehen – aber nicht nur, sondern auch um das sogenannte Agile Mindset.

Eines sei hier mal gleich klargestellt: Jedes Unternehmen dieser Welt hat im Fall einer Krise (vor allem im Fall einer globalen Krise) das Recht, geschockt zu sein, sich in aller Rune zu sammeln und durch Passivität zu glänzen. Und von diesem Recht haben viele – wenn nicht sogar alle – Unternehmen Gebrauch gemacht. Und das ist würdig und recht.

Dass das Gros der Unternehmen erst im Mai, also viele Wochen nach dem Shutdown Österreichs, kommunikativ in die Gänge gekommen ist, verwundert schon, da man gerade in der Zeit, in der alle still sind, mit seinen Botschaften besonders gut durchkommt – natürlich vorausgesetzt, sie sind sinnvoll und relevant. Für ein rasches Abschütteln der Schockstarre braucht es neben Mut und einer ausgefeilten Krisenstrategie, die man für den Fall des Falles in der Schublade hortet, vor allem eines: ein agiles Mindset. Und da happert es bei den meisten Unternehmen.

Lassen Sie uns im Lexikon blättern: „Agil ist das Gegenteil von schwerfällig, träge, unbeweglich. Agile Methoden versuchen schwerfällige Planung aufzubrechen und offen zu sein für Veränderungen. Agile Methoden versuchen, leichtfüßige Abläufe einzuführen und überbordende Bürokratie auf ein sinnvolles Maß zurecht zu stutzen.“

Was hier in salbungsvollen Worten zusammenfasst ist, gilt aber nicht nur – und das ist der zentrale Punkt – für die guten Zeiten. Als Unternehmen in guten Zeiten Agile Management zu praktizieren, ist im Jahr 2020 eine einfache Übung. Dieses Agile Management nicht gleich aus dem Augen zu verlieren, wenn sich am Horizont eine Krise zusammenbraut, ist da schon bedeutend schwieriger. Doch genauso läuft das: Kaum weht ein rauerer Wind, verfallen viele in die alten Muster und stoppen die mutigeren Herangehensweisen. Und so sehen dann die halbherzigen Kommunikationsstrategien in der Krise auch aus: undurchdacht, schwachbrüstig, altbacken. Alles, wofür Agiles Management steht, nämlich Flexibilität, proaktives Handeln und höchst mögliche Antizipation, ist von einem Tag auf den anderen wieder vergessen, obwohl man sich davor in stundenlangen Workshops dazu committed hat. Fazit: Agilität ist auch und vor allem ein Mindset für harte Zeiten.

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