Dieses Jahr wurde der LGT Medienpreis 2021 mit einer Gesamtdotierung von 9.000 Euro an vier Gewinner in zwei Kategorien vergeben: Jonas Vogt („Der Standard”) gewann in der Kategorie Print. In der Sonderkategorie „Covid-19“ gab es mit Eric Frey („Der Standard”), Andreas Szigetvari („Der Standard”) und Madlen Stottmeyer („Die Presse”) gleich drei GewinnerInnen. Nachdem die eingereichten Beiträge in der Kategorie „Digital“ für die unabhängige Jury keinen ausreichenden „digitalen“ Auftritt mit sich brachten, sondern vorwiegend Beiträge eingereicht wurden, die sowohl im Print als auch Online erschienen sind, hat sich die Jury aufgrund der vielen qualitativ hochwertigen Beiträge zum Thema Corona-Pandemie entschlossen, zusätzliche Preisträger in der Sonderkategorie „Covid-19“ zu küren und das Preisgeld auf zwei weitere Preisträger aufzuteilen.
Meinhard Platzer, Co-CEO der LGT Bank Österreich: „Gerade während dieser weltweiten Pandemie zeigt sich, wie wichtig bei tiefgreifenden wirtschafts- und demokratiepolitischen Entscheidungen der Staatsführung ein unabhängiger Journalismus als ausgleichender Faktor ist. Diese Grundfeste unserer Demokratie gilt es zu schützen. Gerade jetzt braucht Macht auch Kontrolle. Daher ist uns die Förderung eines unabhängigen und qualitativ hochwertigen Journalismus in Österreich ein großes Anliegen, das wir auch zukünftig weiter fördern werden.“
Die PreisträgerInnen im Überblick
Jonas Vogt („Der Standard”) überzeugte mit seinem Beitrag „Bau doch Boomer – Hatten es unsere Eltern leichter beim Kauf von Immobilien?“ in der Kategorie „Print“. Franz Schellhorn, Leiter der Denkfabrik Agenda Austria und Jury-Mitglied: „Bekanntlich ist ja alles sehr kompliziert – doch dann kam Jonas Vogt und hat einen sehr komplexen Sachverhalt für jedermann verständlich aufgelöst. Ein hervorragend geschriebener Beitrag, der wirklich Freude macht.“
In der Sonderkategorie „Covid-19“ taten sich 2020 drei AutorInnen besonders hervor: Eric Frey („Der Standard”) punktete mit seiner Analyse „Das Risiko Corona – Gefahrenzonen in Zeiten von Corona-Lockerungen“. Michael Fleischhacker, Journalist und Jury-Mitglied, dazu: „Eric Frey behandelt die Kernfrage der aktuellen Krise: Was heißt Risikomanagement, und wie steht es um die Ambiguitätstoleranz einer Gesellschaft, die in dieser Pandemie an den Holzhammer gewöhnt wurde? Unaufgeregt dargestellt, aus allen Perspektiven angeschaut und vorbildlich eingeordnet.“
András Szigetvari („Der Standard”) bringt mit seinem Beitrag „Der Fluss des Geldes“ Licht ins Dunkel der 50 Milliarden Euro Corona-Hilfsgelder. Christian Helmenstein, Chefökonom der Industriellenvereinigung und Jury-Mitglied, kommentiert: „András Szigetvari begibt sich auf eine Spurensuche zu den verborgenen Quellen jenes breiten Geldflusses, welcher den wirtschaftlichen Flächenbrand infolge der Covid-19-Pandemie löschen soll. Dabei geht es um nichts weniger als die indirekte Staatsfinanzierung zum Zwecke der Krisenfolgenminimierung. Was geradezu nach einer Fortsetzung investigativer Anstrengungen des Preisträgers ruft: Welche Folgen hätte es, wenn dieser Geldstrom dereinst abebbte – und welche, wenn er nicht abebbte? Und was wäre schlimmer?“
Madlen Stottmeyer („Die Presse”) arbeitet im Beitrag „So treffen Seuchen die Wirtschaft“ die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen großer Pandemien historisch auf. Ursula Simacek, CEO SIMACEK Facility Management Group und Jury-Mitglied, begründet: „In dem Artikel wird beeindruckend beschrieben, dass Pandemien die Wirtschaft nicht zunichtemachen, die Gesellschaft aber nachhaltig verändern können. Der Blick in die Vergangenheit wird zum Fenster in die Gegenwart. Sehr tiefgehend recherchiert, zeigt dieser historische Brückenschlag retrospektiv die Verwundbarkeit unserer modernen Gesellschaft.“
Aufgrund der aktuellen Situation wird der LGT Medienpreis 2021 nicht wie geplant im Rahmen einer festlichen Gala im Stadtpalais Liechtenstein gemeinsam mit dem 100-Jahre Jubiläum der Bank gefeiert, sondern im kleinen Rahmen mit den PreisträgerInnen vergeben.