Überraschend, aber gut: Laut einer vom Bankenverband in Auftrag gegebenen Befragung nehmen die Wissensunterschiede im Finanzbereich zwischen Frauen und Männern in Österreich immer mehr ab. Besonders Frauen mit einem akademischen Abschluss (50 Prozent) entscheiden immer öfter alleine über ihre Finanzen – sogar häufiger als Akademiker-Männer (48 Prozent). Ein weiteres, nicht weniger überraschendes Ergebnis ist, dass die meisten Kinder den richtigen Umgang mit Geld von ihren Müttern erlernen. Und auch Eltern geben an, alles rund um Finanzen eher von ihren Müttern (56 Prozent der Frauen und 48 Prozent der befragten Männer) als Vätern erlernt zu haben. Dieses Befragungsergebnis überrascht schon, denn überwiegend entsteht doch der Eindruck, dass die Finanzwelt hauptsächlich in (weißen) Männerhänden liegt.
Darum wird es auch Zeit, Finanzwissen endlich in den Lehrplan zu inkludieren. Die Bankenverband-Befragung zeigte nämlich auch, dass sich die meisten Menschen derzeit (nachdem Mamas Wissen auf den Prüfstand gestellt wurde) durch Internet-Recherchen zu Finanzthemen informieren bzw. auch weiterbilden. Das letzte Resümee aus der Befragung ist, dass sich junge Menschen aktuell sehr für Finanzwissen und ‑bildung interessieren – insbesondere junge Frauen. Da frage ich mich: Warum überlassen wir diesen Drang nach Wissen dem Internet und nicht geschulten ExpertInnen? Es geht hierbei doch schließlich um grundlegendes Wissen, das für das restliche Leben wichtig ist. Auch Gerald Resch, Generalsekretär des Bankenverbands, sieht das ähnlich und erklärt: „Finanzbildung sollte spätestens nach der Volksschule fixer Bestandteil des Lehrplans werden.“ Die gute Nachricht kommen zum Schluss: Der Bankenverband betont, bereits in enger Kooperation mit dem Bildungsministerium zu stehen, um Finanzbildung rasch und einfach an die SchülerInnen zu bringen. Fingers crossed!