Der Rollsplit wird entfernt, die Motorräder werden nach einer langen Wintersaison wieder aus den Garagen geholt. Die Zweirad-Saison steht vor der Tür und die Bike-Enthusiasten scharren bereits in den Startlöchern. Allerdings fahren sie deutlich gemütlicher über Österreichs Straßen als die Jahre zuvor, denn zunehmend wird auf Pferdestärke verzichtet. „Wir bemerken schon seit mehreren Jahren, dass die Motorisierung der Motorräder kontinuierlich zurückgeht. Motorradfahren wird immer beliebter, wandelt sich aber immer mehr zu einem Lifestyle-Vergnügen“, sagt Wiener Städtische Vorstandsdirektorin Doris Wendler.
Während die Neuzulassungen bei Motorrädern laut Statistik Austria auch 2020 wieder um 13,4 Prozent gestiegen sind, geht es mit der PS-Stärke Jahr für Jahr in die umgekehrte Richtung. Innerhalb von zehn Jahren ist die Motorleistung im Schnitt um mehr als 17 Prozent gesunken. Bei Frauen ist der Rückgang mit knapp 28 Prozent größer als bei Männern mit rund 16 Prozent. Fuhren Männer im Jahr 2011 noch Motorräder mit durchschnittlich 59,5 PS, so waren es zuletzt nur mehr knapp über 50 PS. Bei Frauen fiel der Durchschnittswert innerhalb der letzten zehn Jahre um 12,4 PS. Trotz aller Veränderungen bleibt ein Trend stabil: Motorradfahren ist immer noch eine Männer-Domäne.
Vorarlberger an der Spitze, Oberösterreicher Schlusslicht
Deutliche Unterschiede zeigt jedoch der Bundesländer-Vergleich bei der PS-Stärke: Spitzenreiter ist sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern das westlichste Bundesland Österreichs. Vorarlberger fahren Motorräder mit durchschnittlich 59,2 PS, Vorarlbergerinnen mit durchschnittlich 41 PS, gefolgt von der Steiermark und Niederösterreich. Weniger Wert auf PS-Zahlen legen Motorradfahrer aus Wien, Kärnten und Oberösterreich. Mit durchschnittlich 47,6 PS bei von Männern und 33,2 PS bei von Frauen gefahrenen Maschinen rangiert Oberösterreich an letzter Stelle. „Die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher haben ihre Motorleistungen am stärksten gesenkt, während die Vorarlberginnen und Vorarlberger diesem österreichweiten Trend nicht gefolgt sind“, erklärt Doris Wendler.
Motorradfahrer werden immer älter
Und die Analyse zeigt auch noch etwas anderes, Motorradfahrer werden immer älter. Waren vor zehn Jahren noch 40 Prozent in der Altersgruppe 46 bis 65+, so stieg dieser Wert deutlich auf 53 Prozent an. Bemerkenswert ist dabei die Zunahme in der Altersgruppe der 56- bis 65-Jährigen, in dieser kletterte der Wert um sieben Prozentpunkte auf 17 Prozent.
Schadens-Hotspot Wien
Die Auswertung der Schadensfälle macht deutliche Unterschiede in den Bundesländern sichtbar. An der Spitze rangiert die Bundeshauptstadt. Wien liegt mit 39 Prozent klar vor Niederösterreich mit 22,7 Prozent und der Steiermark mit 12,6 Prozent. Das ist auch dadurch zu erklären, dass in Wien das Verkehrsaufkommen höher und dichter ist als in den anderen Bundesländern. Interessant: Vorarlberg bei den PS-Stärken noch Spitzenreiter, liegt bei den Schadensmeldungen mit 1,5 Prozent am Ende. Insgesamt gesehen sind die Schadenszahlen im Zehn-Jahres-Vergleich leicht rückläufig.
Vorsorgen mit Helm und Versicherung
Gerade Zweiradfahrer sind gefährlichen Situationen ausgesetzt, weil die Knautschzone fehlt. Egal, ob Motorroller oder Motorrad, zwei Dinge sollten immer dabei sein: erstens ein Helm und zweitens die passende Versicherung. Die Wiener Städtische hat die optimale und individuelle Lösung, auch für den mitfahrenden Sozius. Hohe Versicherungssummen sorgen dafür, dass Motorradfahrer beruhigt in die neue Saison aufbrechen können.