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Abfertigung Neu bringt heuer 5 % Ertrag

Die Betrieblichen Vorsorgekassen sind ein österreichisches Erfolgsmodell im Abfertigungsmanagement. Für das zu Ende gehende Jahr 2019 werden bereits rund 5 % Ertrag für 3,5 Millionen Österreicher in der „Abfertigung NEU“ avisiert. Im langfristigen Durchschnitt erwirtschaften die österreichischen Vorsorgekassen 2,5 % auf das veranlagte Kapital. Bei der „Abfertigung ALT“ erhielten überhaupt nur 15 Prozent der Arbeitnehmer eine Abfertigungsleistung (und kaum jemand die Zielprojektion „Jahresgehalt“).

„Die Betrieblichen Vorsorgekassen stehen für eine sichere Abfertigungsleistung für alle Bezugsberechtigten. Sie bilden eine ideale Ergänzung zur Pensionsvorsorge, da nahezu jeder Österreicher die Möglichkeit hat, diese Vorsorgeform zu nutzen“, erklärt Andreas Csurda, Vorsitzender der Plattform der Betrieblichen Vorsorgekassen. „Im langjährigen Durchschnitt erwirtschaften wir für unsere 3,5 Millionen Berechtigten jährlich ein Plus von 2,5 %. Dieses Jahr ist besonders erfreulich: In den ersten 3 Quartalen konnten die Vorsorgekassen bereits rund 5 % nach Abzug sämtlicher Kosten für ihre Kunden erwirtschaften.

Verlängerung der Liegedauer

Eine weitere Steigerung des Ertragspotentials könnte durch eine Verlängerung der durchschnittlichen „Liegedauer“ erreicht werden. Derzeit entnimmt über 50 Prozent der Berechtigten das Kapital vor dem Pensionsantritt. Für einen aktiven Berechtigten werden im Durchschnitt Beiträge in Höhe von 430,- Euro pro Jahr geleistet (Beitragssatz 1,53 Prozent des Bruttogehalts). Auf Grund der regelmäßig genutzten Entnahmemöglichkeiten verwalten die Betrieblichen Vorsorgekassen allerdings Konten, die nur einen durchschnittlichen Kapitalstand von 1.300,- Euro ausweisen.

„Hier ist der Gesetzgeber gefordert, die Entnahmemöglichkeiten angemessen zu regulieren und die gesetzliche Mindestliegedauer bis zum Pensionsantritt auszudehnen“, betont Csurda (im Brotberuf Vorstandsmitglied in der Allianz Pensionskasse AG und Allianz Vorsorgekasse AG). „Mit dieser Möglichkeit könnten die Vorsorgekassen den jährlichen Veranlagungsertrag für die Berechtigten wesentlich steigern. Außerdem würde dies dem Vorsorgecharakter des Systems deutlich entgegenkommen“.

Die Vorsorgekassen drängen zudem auf einen Ausbau des Service für ihre Berechtigten und auf zeitgerechte gesetzliche Regelungen dafür: Statt der postalisch versendeten Kontoinformation würde es eine digitale Kontoinformation ermöglichen, dass die aktuellen Monatsstände stets für jeden einzelnen Anwartschaftsberechtigten abrufbar wären. Die Vorsorgekassen würden gerne allen Berechtigten die Möglichkeit bieten, stets elektronisch auf ihre aktuellen Daten zugreifen zu können und auf Verlangen jährlich eine schriftliche Information zu erhalten. Derzeit muss die Information an die Berechtigten postalisch erfolgen. „Das ist nicht mehr zeitgemäß“, unterstreicht Csurda. „Zudem sind die heimischen Vorsorgekassen ein Aushängeschild für gelebte Nachhaltigkeit. Darum ist uns der digitale Kommunikationsweg besonders wichtig.“

Vorsorgekassen zur Forderung des ÖGB

Bei gleichzeitiger Entlastung des Faktors Arbeit auf anderer Seite stehen die Betrieblichen Vorsorgekassen der Initiative der Gewerkschaft zur Beitragserhöhung positiv gegenüber. Diese soll auf jeden Fall aufkommensneutral für die Unternehmen sein.

Zum Thema Kosten betonen die Vorsorgekassen ihre gelebte Kosteneffizienz: Betrachtet man nun die Kosten der Vorsorgekassen, so bewegen sich diese im Durchschnitt bei Gesamtkosten von 6,- Euro für ein ruhendes Konto und 14,- für ein aktiv angespartes Konto pro Jahr. Das ist im Vergleich zu anderen Vorsorgeformen eine äußerst geringe Kostenbelastung.

Zum Stichtag 30.09.2019 verwalteten die acht österreichischen Vorsorgekassen gemeinsam ein Volumen von rund 12,9 Milliarden Euro. Gegenüber Jahresultimo bedeutet dies eine Steigerung um 1,5 Milliarden Euro. Etwa 377.000 Selbständige und Freiberufler leisten laufend Beiträge für sich selbst und ihre mehr als 3.225.000 Beschäftigten, ebenso zählen mehr als 8.700 freiberuflich Tätige beziehungsweise Landwirte zu den Kunden der Vorsorgekassen.

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