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Eduard Müller und Helmut Ettl, FMA-Vorstände
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Eduard Müller und Helmut Ettl, FMA-Vorstände

FMA Jahresbericht 2023: Österreichs Finanzwirtschaft ist stabil, liquide und profitabel

Österreichs Banken konnten im Berichtsjahr die Kernkapitalquote konsolidiert von 16,27 Prozent auf 17,09 Prozent verbessern, ein historischer Rekordwert. Auch die Versicherungsunternehmen sind gut durch die schwierigen vergangenen Jahre gekommen.
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„Österreichs Finanzwirtschaft ist trotz großer geopolitischer, weltwirtschaftlicher und konjunktureller Herausforderungen stabil, liquide und profitabel aufgestellt,“ so der Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, bei der heutigen Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2023: „Unsere vorausschauende, konsequente und stabilitätsorientierte Aufsichtspolitik bewährt sich in diesen schwierigen Jahren.“ Angesichts der weiterhin bevorstehenden großen Herausforderungen – sei es der digitale Wandel, seien es die nach wie vor düsteren Wachstumsaussichten – müsse die FMA aber weiterhin eine besonnene Ausschüttungspolitik einmahnen. „Die Kapitalbasis muss weiter verbessert werden, die Verlusttragfähigkeit gestärkt werden,“ so der FMA-Vorstand. 

Der signifikante Anstieg der Insolvenzen spiegle sich bei den Banken bereits in einer erodierenden Kreditqualität wider. Die Krise der Bau‑, Immobilien- und Exportwirtschaft werde wohl noch einige Zeit andauern und auch in den Bilanzen der Finanzdienstleister Spuren hinterlassen.

2023: Österreichs Finanzwirtschaft bewährt sich in schwierigen Zeiten

Österreichs Banken konnten im Berichtsjahr die Kernkapitalquote (CET‑1) konsolidiert von 16,27 Prozent auf 17,09 Prozent verbessern, ein historischer Rekordwert. Sie liegt damit mehr als doppelt so hoch wie vor der globalen Finanzkrise und in etwa im Durchschnitt der Euro-Länder. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der Aufwands-/Ertragsrelation (C/I‑Ratio), die sich in den vergangenen fünf Jahren von 70 Prozent auf 44 Prozent verbessert hat, was insbesondere einem Anstieg der Betriebserträge in diesem Zeitraum von 18,3 Milliarden Euro auf 25,7 Milliarden Euro aber auch einem Rückgang der Betriebsaufwendungen von 12,8 Milliarden Euro auf 11,3 Milliarden Euro geschuldet ist. Der Anteil notleidender Kredite (NPL) ist konsolidiert hingegen signifikant angestiegen, und zwar von 1,7 Prozent aller Ausleihungen auf 2,2 Prozent. Bei den Finanzierungen gewerblicher Immobilien stieg die NPL-Quote sogar von 1,1 Prozent auf 3,3 Prozent innerhalb eines Jahres.

Auch die Versicherungsunternehmen sind gut durch die schwierigen vergangenen Jahre gekommen, verfügen mit einer Solvenzquote (SCR) von im Schnitt rund 270 Prozent über mehr als das Doppelte an finanziellen Mitteln, als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen Verpflichtungen erforderlich ist. Die Normalisierung des Zinsumfeldes hat auch die schwierige Lage bei den Lebensversicherungen weiter entspannt, wozu auch die von der FMA 2013 angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase verordnete Zinszusatzrückstellung in der Lebensversicherung, die inzwischen mit rund 1,5 Milliarden Euro gut dotiert ist, beiträgt. In der Lebensversicherung war dennoch ein neuerlicher Prämienrückgang zu verbuchen, und zwar um ‑4,8 Prozent.

Die US-Bankenkrise Anfang 2023 sowie immer wieder aufbrechende geopolitische Spannungen und weltwirtschaftliche Turbulenzen hielten die Börsen in Atem und forderten die Asset Manager heraus. Alle relevanten Aktienindizes schlossen das Berichtsjahr dennoch signifikant im Plus (ATX: +14,2 Prozent). Der Aufwärtstrend hielt im 1. Quartal 2024 an. Staatsanleihen spiegeln aufgrund der langen Laufzeiten die Zinsentwicklung wider (+6,3 Prozent EU-Staatsanleihen). Die Veranlagungsperformance der Asset Manager profitierte von dieser Entwicklung. So erwirtschafteten etwa die Pensionskassen und die Betrieblichen Vorsorgekassen nach den schweren Verlusten 2022 (-9,68 Prozent bzw. ‑7,67 Prozent) im Berichtsjahr wieder positive Ergebnisse, und zwar +6,41 Prozent bzw. +4,62 Prozent.

Effektive und effiziente Aufsicht

2023 hat die FMA mit 424 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 884 konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die zusammen Vermögenswerte von rund 1.360 Milliarden Euro verwalten. Das Gesamtbudget der FMA betrug im Berichtsjahr rund 89,3 Millionen Euro (2022: 78,4 Millionen Euro), wovon 10,5 Millionen Euro als Durchlaufposten für die Österreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren Dienstleistungen einzuheben waren. 5,1 Millionen Euro der Kosten deckt der Bund pauschal, 8,0 Millionen Euro wurden durch Gebühren und sonstige Erträge gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 55,4 Prozent, die Wertpapieraufsicht 24,5 Prozent, Versicherungsunternehmen 18,4 Prozent und Pensionskassen 1,7 Prozent. Der Kostenanstieg war großteils auf die inflationsbedingten Gehaltserhöhungen gemäß Banken-KV sowie eine maßvolle Personalaufstockung um 16 Beschäftigte, zur Bewältigung neu übertragener Aufgaben, bedingt.

Change-Programm „Fit for Future“

„Die FMA stellt nicht nur Forderungen an die Beaufsichtigten, sie arbeitet auch hart an sich selbst,“ so der Vorstand der FMA: „Mit unserem Change-Programm ‚Fit for Future 2025´ stellen wir uns selbst auf den Prüfstand, beginnend bei unseren Werten über die Organisation und Prozessabläufe bis hin zur Nutzbarmachung des gesellschaftlichen und technologischen Wandels.“ 

Ziel des anspruchsvollen Change-Programmes, das heuer in die entscheidende Umsetzungsphase eingetreten ist, sei es eine adaptive Organisation zu schaffen, die sich vorausschauend und flexibel kommenden Herausforderungen anpasst.

Die FMA-Jahresberichte finden Sie gesammelt auf der Website der FMA unter dem Link: FMA-Jahresberichte – FMA Österreich

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