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Beschämende 3,5 Prozent

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Milan Frühbauer
Vermutet haben wir es schon lange, doch jetzt liegt es wieder einmal schwarz auf weiß vor: Nur 3,5 Prozent (!) der Pensionsleistungen in Österreich stammen aus kapitalgedeckten Pensionen.

Mit dieser OECD–Analyse hat der bekannte Pensionsexperte Bert Rürup vor kurzem bei einer Veranstaltung in Wien aufgewartet (Siehe Bericht in dieser Ausgabe). Damit liegt Österreich tief unten im unteren Drittel der OECD–Tabelle. Auch Rürup befürwortet Mischsysteme in der Altersvorsorge und würdigt die Leistungen des Umlageverfahrens. Aber seine Daten über unser „kapitalgedecktes“ Entwicklungsland sollten in Österreich zu umfassenden Diskussionen führen. Eines der reichsten Länder in der OECD hat einen der geringsten Anteile an kapitalgedeckten Einkommen für Pensionisten. Beschämende 3,5 Prozent.

Das sollte ein Politthema sein. Im Wahlkampf und natürlich auch nachher… . Insgesamt machen die Kapitalgedeckten im gesamten OECD–Raum 17 Prozent aller Pensionsleistungen aus. In Deutschland etwa sind es 17,2 Prozent, an der Spitze stehen die Niederlande mit fast 45 Prozent. Fast alle westlichen Industriestaaten rangieren weit vor Österreich. Wir brauchen diesbezüglich hierzulande eine breite Diskussion. Die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge ist praktisch aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden. Die im Rahmen der Abfertigung Neu angesparten Beträge sind zwar in der kumulativen Betrachtung beachtlich, werden aber von vielen Bezugsberechtigten nicht als Basis für einen Kapitalstock der Altersvorsorge gesehen. Nicht zuletzt deshalb, weil der Gesetzgeber eine viel zu frühe Liquidierungsmöglichkeit der angesparten rund 1,5 Prozent der Bruttoeinkommen ermöglicht hat. Da gibt es viele Baustellen, denen sich die neue Regierung widmen müsste.

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