Nachhaltige Fonds können sich ihr Engagement bereits seit 2004 (!) mit dem Österreichischen Umweltzeichen bescheinigen lassen, für Sparprodukte gab es diese Möglichkeit bisher noch nicht. Das Österreichische Umweltzeichen wird seit 2004 an nachhaltige Fonds verliehen. Bisher wurden 134 Nachhaltigkeitsfonds damit gekennzeichnet. Die neue Richtlinie, die seit 1. Jänner 2020 in Kraft ist und in einem 1,5‑jährigen Revisionsprozess mit breiter Stakeholder-Beteiligung verfasst wurde, erweitert die Produktgruppe nun um Green Bonds sowie nachhaltige Spar- und Giroprodukte. Zudem dürfen zertifizierte Nachhaltigkeitsfonds künftig nicht mehr in Unternehmen investieren, die fossile Brennstoffe fördern oder Energie aus Kohle sowie Erdöl erzeugen.
„Dass nun auch Sparprodukte durch das Österreichische Umweltzeichen zertifiziert werden können, dürfte den Markt jedoch ankurbeln“, erklärt Katharina Muner-Sammer von der ÖGUT. „Bisher war das Angebot an nachhaltigen Spar- und Giroprodukten in Österreich nämlich sehr überschaubar“, so die Expertin für Grünes Investment. Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) ist eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die sich für eine nachhaltige Ausrichtung von Wirtschaft und Gesellschaft einsetzt. Im Themenfeld Grünes Investment arbeitet die ÖGUT, so die Eigendefinition, „an der Stärkung und Gestaltung eines nachhaltigen Finanzmarktes“. Zentrales Anliegen der ÖGUT ist es, Bewusstsein für nachhaltiges Investieren und notwendige strukturelle Änderungen zu schaffen. Die ÖGUT bewertet und zertifiziert Unternehmen sowie Finanzprodukte nach Nachhaltigkeitskriterien, bietet Schulungen für Finanzberater an und leistet Informations- sowie Öffentlichkeitsarbeit.
Das erste derart zertifizierte Umwelt-Sparbuch des Umweltcenter Gunskirchen wurde am 25. Februar 2020 im Rahmen der Veranstaltung „Grünes Geld für Grüne Investitionen“ im Umweltministerium am Wiener Stubenring präsentiert. Rund 100 Interessierte aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft besuchten das Info-Event, das im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) von der ÖGUT in Kooperation mit dem VKI – Verein für Konsumenteninformation organisiert wurde.
(Zu der Veranstaltung und insbesondere den Vorträgen zur überarbeiteten Richtlinie UZ49 (allesamt als Download verfügbar) „Green Finance“ siehe bitte hier).