Eine aktuelle zeb-Analyse zeigt, dass nur 14 Prozent der Vorstandsmitglieder in Österreichs Banken Frauen sind. Während der Frauenanteil in Aufsichtsräten höher liegt, bleibt die Führungsriege weiterhin männlich dominiert.
Geringe Frauenquote in Bankvorständen
Laut einer aktuellen Untersuchung des Beratungsunternehmens zeb sind nur 14 Prozent der Vorstandsmitglieder österreichischer Banken weiblich. In den Aufsichtsräten liegt der Frauenanteil mit 38,8 Prozent zwar höher, doch insgesamt bleibt die Finanzbranche in puncto Geschlechtergerechtigkeit hinter anderen Sektoren zurück. In der gesamten Finanzbranche lag der Frauenanteil in Geschäftsleitungen Ende 2024 bei 19,3 Prozent – deutlich höher als in der Industrie, wo dieser lediglich 7,7 Prozent beträgt.
Unterschiede auch beim Anlageverhalten
Neben der geringen Präsenz in Führungsetagen zeigen sich auch im Anlageverhalten klare Geschlechterunterschiede. Während Frauen mit 63 Prozent Nutzung stärker auf Sparkonten setzen als Männer (57 Prozent), investieren sie seltener in risikoreichere Anlageformen wie Aktien oder Kryptowährungen. „Dass Banken beim Frauenanteil besser liegen als andere Wirtschaftszweige, ist nur ein schwacher Trost”, betont Michaela Schneider, Managing Partner von zeb Austria. Sie fordert mehr Frauen in Entscheidungspositionen, um Finanzprodukte gezielter auf weibliche Kund:innen auszurichten.
Maßnahmen für mehr Diversität gefordert
Um den Frauenanteil in Führungspositionen nachhaltig zu erhöhen, schlägt zeb verschiedene Maßnahmen vor. Dazu gehören eine frühzeitige Finanzbildung, transparente Karrierepfade mit Gleichstellungszielen sowie flexible Arbeitsmodelle für Führungskräfte. „Es braucht einen Kulturwandel in der Finanzbranche. Diversität in Führungsetagen ist kein Selbstzweck, sondern ein echter Wettbewerbsvorteil”, so Schneider weiter. Ziel sei es, langfristig mehr Frauen in Top-Positionen der Finanzwelt zu bringen und so die Branche inklusiver und zukunftsfähiger zu gestalten.