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Jetzt noch die Neugründung

Milan Frühbauer
Milan Frühbauer
Koalitionsverhandlungen sind mühsam, zumal wenn die beiden Partner aus den diametralen Ecken des politischen Spektrums kommen. Mittlerweile sind hierzulande gut 100 politische Experten an dem Vorhaben beteiligt. Wäre doch gelacht, wenn da nicht irgendwo einer mit einem Journalisten über irgendetwas plaudert. Streng geheim, versteht sich! Aber diesmal scheint alles etwas anders.

Das, was bisher in den Medien über die Koalitionsverhandlungen „durchdringt“ ist zweierlei: Praktisch täglich werden von den Tageszeitungen neue Ministerlisten angeboten, wobei schon auffällt, dass dabei die Grünen eindeutig im Vorteil sind. Ganz klar, denn Vertreter des deutlich kleineren Koalitionspartners waren ja noch nie im einschlägigen „Geschäft.“ Also sind hier die Variationsmöglichkeiten viel bunter. Bei den bewährten Namen wie Faßmann, Blümel oder Köstinger ist der künftige Wirkungskreis schon deutlicher eingeschränkt. Ein Kapitalmarkbeauftragter wird überhaupt nicht kolportiert. Doch das könnte auch dem Desinteresse insgesamt geschuldet sein.

Die zweite Gerüchteagenda zu den Verhandlungen betrifft die Frage: Fertigstellung noch vor Weihnachten oder vor Silvester?

Zu den inhaltlichen Fragen ist bisher kaum etwas durchgedrungen. Auch nicht zur Problembereichen wie Kapitalmarkt und Eigenvorsorge. So liebt es der künftige Herr Bundeskanzler und mit Sicherheit auch sein designierter Vize. Die Begleitumstände sind in den vergangenen Wochen durchaus ideal gewesen. Zum Wahlkampf rund um die Steiermark und den nunmehr vorliegenden Ergebnissen kommen beachtliche Kollateralschäden bei der FPÖ und der SPÖ hinzu. Die finanzielle Notlage in der Wiener Löwelstrasse zusammen mit dem Mitarbeiterabbau ist für eine Partei der Schwachen und der Benachteiligten kein guter Oppositionsstart.

Bei der FPÖ kommt gleich eine ganze Latte von Ablenkungsmanövern zusammen. Die Ermittlungen zur Causa IBIZA, die Problematik parteipolitisch besetzter Jobs bei den Casinos Austria, das unverhohlene Vorhaben auf eine Wiederkehr von H.C. Strache auf die Wiener Landesebene und dessen Kontakt mit Frank Stronach, der naturgemäß zu wilden Spekulationen in der veröffentlichten Meinung Anlass gibt. Fehlen jetzt noch konkrete Anzeichen für eine Parteineugründung in der Bundeshauptstadt – und Kurz und Kogler hätten das Ärgste der Koalitionsunsicherheit überstanden. Zum Wahlglück gesellt sich dann im Nachlauf die Fortune der ruhigen Verhandlung abseits des Getöses rund um die Verlierer.

Übrigens: Am 1. Dezember ist dann schon der erste Adventsonntag…

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