„Wir sehen die Rennwoche als ausgezeichneten Anlass, um den Austausch von Tourismusmanagern, Digitalisierungsexperten und Payment-Fachleuten zu fördern. Kitzbühel ist dazu der ideale Ort – hier trifft geballte Kompetenz aus drei wichtigen Bereichen aufeinander“, begründet Gerald Gruber, General Manager Mastercard Austria, die Aktivitäten im Umfeld der „Streif“. Im Fokus der Gespräche und Vorträge stehen die Chancen und Entwicklungen durch fortschreitende Digitalisierung und die Rolle des Payments.
Unterschiede nach Herkunftsländern
Stichwort Payment: Mastercard hat die Hahnenkamm-Rennen zum Anlass genommen, um Transaktionsdaten der Wintermonate und dem Wintertourismus auszuwerten: Auffallend ist, dass in den Monaten Jänner, Februar und März das Transaktionsvolumen von ausländischen Touristen signifikant höher ist als in den restlichen Monaten des Jahres. In Summe werden 25 Prozent der Ausgaben, die mit Karten bezahlt werden, von Besuchern außerhalb der Landesgrenzen getätigt. Die wichtigsten Herkunftsländer nach Kartenausgaben sind Deutschland und Großbritannien, die knapp die Hälfte aller Ausgaben ausmachen. Ebenfalls auffallend ist die Varianz der durchschnittlichen Ausgaben aus den Verschiedenen Ländern. Touristen aus Großbritannien geben im Schnitt mehr als 1.000 Euro pro Besucher aus, während Besucher aus Deutschland lediglich auf 300 Euro pro Besucher kommen. Die Zahlen zeigen deutlich, dass die Besucher Österreich sehr klar als Wintertourismusland sehen. Laut der ausgewerteten Zahlen besucht eine Vielzahl der Touristen Österreich im Winter. Mit Ausnahmen: Reisende aus den USA oder Italien bevorzugen Österreich im Sommer.
„Bezahlen ist notwendig, aber oft mühsam beziehungsweise schmerzvoll. In immer mehr Bereichen verschwindet das Bezahlen in den Hintergrund, was für Kunden die Bequemlichkeit erhöht. Wir arbeiten intensiv daran, das Bezahlerlebnis so unscheinbar und reibungslos wie möglich zu gestalten. Minimalanforderung dabei ist eine flächendeckende Ausstattung von Bezahlterminals“, unterstreicht Gerald Gruber.
Die Abdeckung der Zahlungsinfrastruktur der POS-Terminals in Österreich zeigt, dass die Dichte steigt. Die höchste Verbreitung von Bezahlterminals findet man in den touristischen, alpinen Regionen Tirol, Salzburg und Vorarlberg. Österreich liegt im internationalen Vergleich dennoch zurück. Vergleicht man die Herkunftsländer der Touristen, wird der Nachholbedarf deutlich: Während in Österreich pro 1000 Einwohner 10,7 POS-Terminals zu finden sind, liegt diese Zahl in fünf der Top-6-Herkunftsländer von ausländischen Touristen sogar bei 18,6 bis 21,0 POS-Terminals pro 1000 Einwohner.
„In bestimmten Kategorien sehen wir größere Akzeptanzlücken im Vergleich zu anderen Märkten, mit potenziell hoher Relevanz für die Besucherinnen und Besucher: Restaurants und Bars, Parkplätze und Taxis, Dienstleister wie zum Beispiel Friseure sowie Apotheken. Die Touristinnen und Touristen sind es gewohnt, zu Hause mit der Karte zu bezahlen, erleben aber in Österreich nicht den gleichen Komfort“, schildert Gruber die Problematik. Das erklärt möglicherweise auch den hohen Anteil an Bargeldbehebungen durch bestimmte Gastnationen (zum Beispiel USA, Niederlande) in Österreich.
Anteil der Kartenzahlungen steigt
Interessant sind die Folgen der innovativen Bezahltechnologien: Die durchschnittlichen Transaktionswerte sind in allen Teilen des Landes, sowohl in Tourismusregionen als auch in Städten, gesunken. Das unterstreicht die zunehmende Bedeutung von Kartenzahlungen für niedrigere Beträge. „Kontaktloses Bezahlen spielt eine Schlüsselrolle bei der Bereitstellung von Komfort bei Bezahlungen von Kleinst- und Kleinbeträgen. Mittlerweile erfolgt mehr als die Hälfte der POS-Zahlungen in Österreich mittels kontaktloser Technologie“, freut sich Gerald Gruber. Vergleicht man diese Zahlen mit jenen der Herkunftsländer der Touristen sowie Österreichs Nachbarländern, wird klar, dass dieser Anteil dort oft noch höher ist.
Mit Prof. Mag. Peter Zellmann hat Mastercard einen Grundlagenforscher und den wissenschaftlichen Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) nach Kitzbühel geholt. Dieser hebt die Wichtigkeit des Tourismus in Österreich hervor. Der offizielle Anteil der Tourismuswirtschaft am BIP beträgt 15 Prozent. Was aber kaum beachtet wird sei der induzierte Anteil des Tourismus an der Wirtschaft, der bei rund 25 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung liege. Der Grundlagenforscher spricht auch von 650.000 volläquivalenten Arbeitsplätzen, die der Tourismus schafft. Tourismus war und ist Job- und Wirtschaftsmotor in Krisenzeiten und vor allem für den ländlichen Raum. Er ist die Leitwirtschaft für die neue Dienstleistungsgesellschaft. Nur im Dienstleistungssektor werden neue, zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. „Daher ist es uns besonders wichtig den Tourismus im Bereich Payment und Digitalisierung zu unterstützen, um in Österreich auch in Zukunft nachhaltig erfolgreich zu sein“, fasst Gerald Gruber zusammen.