In Kooperation mit
© Bank Austria / Fotograf Lukas Bezila

Bank Austria: Weniger Konsum trotz realem Kaufkraftanstieg

UniCredit Bank Austria-Studie: Kaufkraft fast auf Vorkrisenniveau – Konsum bleibt dennoch verhalten

Laut der UniCredit Bank Austria sind die Kaufkraftverluste der vergangenen Jahre durch Lohnerhöhungen nahezu ausgeglichen. Dennoch bleibt die Konsumzurückhaltung hoch – ein Risiko für die Wirtschaftsentwicklung 2025.

Reallöhne steigen seit Juli 2023

Die starke Inflation der vergangenen Jahre führte in Österreich zu Kaufkraftverlusten von bis zu 10 Prozent. Durch Lohnanstiege konnten diese Einbußen inzwischen weitgehend ausgeglichen werden. „Seit Juli 2023 steigen die Tariflöhne stärker als die Inflation, somit gibt es mittlerweile seit 21 Monaten kontinuierlich Reallohnzuwächse“, erklärt UniCredit Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Ende 2022 lag der Reallohn nur bei 91 Prozent des Jahresdurchschnitts 2020. Mit einer erwarteten Inflation von 2,5 Prozent und Lohnsteigerungen von 3,9 Prozent wird die reale Kaufkraft 2025 voraussichtlich das Niveau von 2020 sogar übertreffen.

Starke Unterschiede zwischen Branchen

Unterschiedliche Lohnverhandlungen und Anpassungszeitpunkte führen zu ungleicher Kaufkraftentwicklung zwischen den Branchen. „In insgesamt sechs Sparten haben die Bediensteten bereits reale Kaufkraftgewinne erzielt, dazu zählen unter anderem die Energieversorgung, die öffentliche Verwaltung und die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“, so Pudschedl. In Bereichen wie Finanzdienstleistungen, Kunst und Unterhaltung, Gesundheitswesen sowie der Industrie hinken die Löhne der Inflation hingegen weiterhin hinterher. In der Kfz-Herstellung, dem Maschinenbau und der Metallverarbeitung liegen die Tariflöhne mehr als zwei Prozentpunkte unter der Teuerungsrate.

Gefühlte Inflation dämpft Konsum

Trotz realer Einkommenszuwächse bleibt der private Konsum verhalten. „Während der Kaufkraftverlust durch den Inflationsschock mittlerweile weitgehend durch Lohnzuwächse ausgeglichen wurde, ist die entsprechende Wahrnehmung in der österreichischen Bevölkerung eine andere“, erklärt Pudschedl. Gemessen am Mini- und Mikrowarenkorb liegt die reale Kaufkraft des durchschnittlichen Tariflohns Ende Q1 2025 rund sechs Prozentpunkte unter dem Wert von 2020. Obwohl das reale verfügbare Einkommen 2024 um 3,5 Prozent gestiegen ist, wurde das zusätzliche Einkommen gespart: Die Sparquote lag bei 11,7 Prozent, statt dem Durchschnitt von 8,7 Prozent.



In Kooperation mit

FMVÖ

Wöchentlich die wichtigsten News?

Melden Sie sich für unseren Newsletter an und erhalten Sie jeden Donnerstag die aktuellsten News aus der österreichischen Finanzmarketingszene in Ihren Posteingang.